Turbulente Zeiten bringen mich zu Höchstleistungen. Sie sind mein Element. Egal, ob eiskalte oder kochende Gewässer, wo sich etwas bewegt oder schmilzt, lässt es sich neu formen. Dann ergeben sich Chancen, Dinge zu verbessern und schneller voranzukommen.
In der modernen Arbeitswelt ist das Zusammenspiel von Führungsautorität und Vertrauen eine der größten Herausforderungen für Führungskräfte.
Viel wird über Vertrauen am Arbeitsplatz geredet – wann und wieso es schwindet, weshalb es so wichtig ist und wie man es im Team aufbaut.
In Zeiten, in denen remote und hybride Arbeitsmodelle zunehmend zur Norm werden und die Mitarbeiterbindung zu einer der größten Herausforderungen für Unternehmen geworden ist, stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann Vertrauen zwischen Führungskräften und ihren Teams gestärkt werden? Wie lässt sich dabei dennoch Führungsautorität bewahren?
Beides unter einen Hut zu bekommen, empfinden viele als Drahtseilakt.
Vertrauen ist die Grundlage jeder erfolgreichen Zusammenarbeit, und ohne dieses Fundament geraten selbst die besten Strategien ins Wanken. Doch Vertrauen zu schaffen, zu erhalten und bei Bedarf wiederherzustellen, ist ein komplexer Prozess – einer, der Empathie, Transparenz, Authentizität und vor allem kontinuierliche Anstrengung erfordert.
Insbesondere für Führungskräfte, die ihre Führungsautorität stärken wollen, ist Vertrauen kein Widerspruch. Es ist vielmehr ein Schlüsselelement.
Es gibt unzählige Sprichwörter, die das Wesen von Vertrauen treffend beschreiben, und das aus gutem Grund. Eine oft zitierte Weisheit lautet:
„Vertrauen braucht Jahre, um aufgebaut zu werden, Sekunden, um zu brechen, und eine Ewigkeit, um es wiederherzustellen.“
Diese einfache Wahrheit bringt es wunderbar auf den Punkt: Vertrauen ist fragil. Friedrich Nietzsche legte noch einen drauf, als er sagte: „Ich ärgere mich nicht darüber, dass du mich angelogen hast. Ich ärgere mich darüber, dass ich dir von nun an nicht mehr glauben kann.“
Seine Worte treffen den Kern dessen, was Vertrauen im beruflichen Kontext so entscheidend und gleichzeitig so zerbrechlich macht.
Es geht nicht nur um das Brechen eines Versprechens oder einen einzelnen Vorfall, sondern um die langfristigen Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Beziehung und die Führungsautorität.
In meinen vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Führungskräften und Teams in den unterschiedlichsten Organisationen habe ich immer wieder beobachtet, wie Vertrauen Türen öffnet und Unternehmen gedeihen lässt.
Vertrauen ist das Schmiermittel, das die Zahnräder eines Unternehmens am Laufen hält. Ohne Vertrauen geraten Projekte ins Stocken, Mitarbeiter ziehen sich zurück, und die Produktivität leidet. Ich habe auch gesehen, wie Vertrauen auf der Kippe stand und trotzdem gestärkt werden konnte – durch gezielte Maßnahmen, die auf Empathie, Authentizität und Transparenz setzen.
Umgekehrt führt ein Verlust an Vertrauen häufig zu Stillstand. Mitarbeiter, die ihren Vorgesetzten nicht mehr vertrauen, haben weniger Motivation, ihre Ideen einzubringen oder innovative Lösungen vorzuschlagen. In einer Kultur des Misstrauens dominieren Angst und Unsicherheit.
Dies untergräbt nicht nur die Führungsautorität, sondern auch die gesamte Unternehmenskultur.
Vertrauen am Arbeitsplatz bedeutet viel mehr, als nur darauf zu vertrauen, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeit erledigen.
Es geht um das Vertrauen, dass die Führungskräfte Entscheidungen im besten Interesse des Teams treffen. Es bedeutet, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, sie könnten ihre Meinungen und Ideen offen äußern, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.
Vertrauen bedeutet auch, dass Rückschläge und Fehler nicht als Versagen betrachtet werden, sondern als Teil des Lernprozesses.
Für dich als Führungskraft heißt das: Sei vertrauenswürdig. Vertrauen baut sich durch konsequentes Handeln auf. Halte dein Wort, sei zuverlässig und zeige, dass du für dein Team da bist – nicht nur in den guten Zeiten, sondern auch in Krisensituationen. Menschen vertrauen Führungskräften, die authentisch und ansprechbar sind.
Empathie und Menschlichkeit sind hierbei unerlässliche Eigenschaften. Du solltest nicht nur den geschäftlichen Erfolg im Auge behalten, sondern auch das Wohlbefinden deines Teams. Gerade in schwierigen Zeiten, wenn Fehler passieren oder unerwartete Herausforderungen auftreten, ist es wichtig, dass du dich transparent und ehrlich verhältst.
Deine Teammitglieder werden dir eher vertrauen, wenn sie wissen, dass du auch in unangenehmen Situationen die Wahrheit sagst und Verantwortung übernimmst. Dies stärkt deine Führungsautorität auf natürliche Weise und zahlt gleichermaßen aufs Vertrauenskonto ein.
Wichtig ist auch, dass deine Worte und Taten übereinstimmen. Nichts untergräbt Vertrauen schneller, als wenn du das eine sagst und das andere tust. Wenn du versprichst, das Feedback deiner Mitarbeiter ernst zu nehmen, dann zeige, dass du darauf reagierst.
Wenn du offene Kommunikation und Ehrlichkeit einforderst, sei auch selbst bereit, diese Werte vorzuleben. Indem du konsequent vertrauenswürdig handelst, baust du eine solide Vertrauensbasis auf, die auch in unsicheren Zeiten Bestand hat.
In der heutigen Zeit ist Vertrauen am Arbeitsplatz nicht nur wünschenswert, sondern unerlässlich. Ein Blick auf das Edelman Trust Barometer 2024 zeigt, dass das Vertrauen in Unternehmen in den letzten Jahren erheblich abgenommen hat.
Während 79% der Arbeitnehmer ihrem direkten Vorgesetzten noch vertrauen, vertraut nur noch knapp die Hälfte (51%) den CEOs generell.
Noch schlechter steht es um das Vertrauen in politische Führungskräfte und Journalisten. Die Vertrauenskrise betrifft also nicht nur Unternehmen, sondern zieht sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche.
Ein Grund für diesen Rückgang des Vertrauens ist zweifelsohne die zunehmende Komplexität der Welt, in der wir leben. Die digitale Transformation, die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) und die Angst vor einem Informationskrieg haben das Misstrauen in vielen Bereichen verstärkt.
Immer mehr Menschen glauben, dass Unternehmensführer und Entscheidungsträger absichtlich die Öffentlichkeit in die Irre führen, um ihre eigenen Interessen zu wahren.
Dieses Misstrauen wirkt sich auch auf den Arbeitsplatz aus. Selbst wenn das Vertrauen innerhalb eines Unternehmens noch intakt ist, besteht die Gefahr, dass es schwindet – insbesondere angesichts des Wandels hin zu hybriden Arbeitsmodellen und der steigenden Burnout-Raten unter Mitarbeitern.
Diese Entwicklungen stellen neue Anforderungen an Glaubwürdigkeit als Teil der Führungsautorität. Demzufolge erfordern sie innovative Ansätze zur Vertrauensbildung.
Ein weiterer Faktor, der das Vertrauen untergräbt, ist die zunehmende Distanz zwischen Führungskräften und ihren Teams.
Hybrides Arbeiten und Homeoffice sind zwar praktisch, schaffen jedoch eine physische und emotionale Distanz, die es schwieriger macht, authentische Beziehungen aufzubauen. In einer solchen Umgebung ist es umso wichtiger, dass Führungskräfte aktiv an ihrem Vertrauensverhältnis mit den Mitarbeitenden arbeiten.
Hierbei spielen gekonnte regelmäßige Kommunikation und transparente Entscheidungsfindung eine zentrale Rolle.
Um Vertrauen im Team aufzubauen und zu erhalten, sind gezielte Maßnahmen notwendig. Hier sind einige grundlegende Tipps, die dir als Führungskraft dabei helfen können, Vertrauen zu stärken. Viele davon mögen dir bekannt vorkommen. Umso wichtiger, dir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass sie kein Selbstläufer sind.
Vertrauen wird nicht durch Worte aufgebaut, sondern durch Taten. Zeig, dass du es ernst meinst, indem du deine Versprechen hältst und immer wieder beweist, dass du zuverlässig bist.
Gerade in schwierigen Zeiten, wenn das Vertrauen vielleicht auf die Probe gestellt wird, ist es wichtig, konsequent vertrauenswürdig zu handeln.
Niemand erwartet von einer Führungskraft, dass sie immer nur gute Nachrichten überbringt. Doch wie du mit schwierigen Situationen umgehst, zeigt, ob du Vertrauen verdienst.
Sei ehrlich, auch wenn es unangenehm ist. Transparenz schafft Respekt und Vertrauen und verhindert, dass Gerüchte und Unsicherheiten die Oberhand gewinnen.
Eine der häufigsten Klagen von Mitarbeitenden ist, dass ihre Führungskräfte ihnen nicht zuhören.
Nimm dir die Zeit, wirklich und mit echtem Interesse zuzuhören. Also nicht nur mit dem Ziel zu antworten, sondern um die Anliegen und Ideen deiner Mitarbeiter zu verstehen.
Oft entstehen die besten Ideen aus offenen, ehrlichen Gesprächen, in denen Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Meinung zählt.
4. Handle konsequent vertrauenswürdig
Vertrauen ist kein einmaliger Akt, sondern eine tägliche Aufgabe.
Zeig jeden Tag, dass du deine Zusagen ernst nimmst – nicht nur bei großen Entscheidungen oder Meetings, sondern auch im Alltag. Deine Mitarbeiter beobachten, wie du mit den kleinen Dingen umgehst, und das prägt ihr Vertrauen in dich.
5. Steh zu deinen Fehlern
Niemand ist perfekt, und das erwartet auch keiner. Doch wie du mit Fehlern umgehst, sagt viel über deine Vertrauenswürdigkeit aus. Steh zu deinen eigenen Fehlern und lerne daraus.
Ermutige auch dein Team, offen über Fehler zu sprechen und daraus zu lernen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.
6. Zeige Empathie
Führungskräfte, die sich wirklich für das Wohl ihrer Mitarbeiter interessieren, bauen langfristig das stärkste Vertrauen auf. Zeige deinem Team, dass du dich um ihre Sorgen und Herausforderungen kümmerst – nicht nur auf beruflicher Ebene, sondern auch auf persönlicher Ebene.
Menschen vertrauen denen, die sich ehrlich für sie interessieren.
7. Frag nach Feedback
Vertrauen wächst, wenn Menschen das Gefühl haben, dass ihre Meinung zählt. Hol dir regelmäßig Rückmeldungen aus deinem Team ein und zeige, dass du das Feedback ernst nimmst.
Setze Vorschläge um und mache deutlich, dass die Ideen und Anregungen deines Teams willkommen sind.
8. Anerkennung zählt
Anerkennung ist ein wesentlicher Bestandteil eines positiven Arbeitsklimas. Schon ein ein einfaches „Danke“ kann Wunder wirken.
Bedank dich, wenn jemand gute Arbeit leistet. Sei dabei so spezifisch wie möglich. Damit unterstreichst deine Wertschätzung.
Auf diese Weise motivierst du, stärkst das Vertrauen und zeigst, dass du die Leistung deines Teams wahrnimmst und zu schätzen weißt.
Vertrauen und Führungsautorität sind zwei Seiten derselben Medaille, wenn es um Führung geht. Eine Führungskraft, die Vertrauen aufbauen und erhalten kann, wird automatisch auch Führungsautorität in ihrem Team genießen.
Diese Führungsautorität basiert jedoch nicht auf Hierarchie oder Zwang, sondern auf Respekt und der Überzeugung, dass die Führungskraft im besten Interesse des Teams handelt.
Eine Kultur des Vertrauens, kombiniert mit einer klaren, transparenten Führung, stärkt nicht nur das Engagement der Mitarbeiter, sondern führt auch zu besseren Geschäftsergebnissen.
Führung ist immer ein Drahtseilakt zwischen Vertrauen und Führungsautorität. Wer diesen Balanceakt meistert, wird nicht nur als Führungskraft erfolgreich sein, sondern auch ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Mitarbeitende ihr volles Potenzial entfalten können.
Balanciere daher geschickt auf dem Drahtseil zwischen Vertrauen und Führungsautorität. Erkenne, dass beide Aspekte sich gegenseitig verstärken können, statt sich zu widersprechen. Dein Team und deine Organisation warten darauf, dass du diesen Balanceakt meisterst – auch wenn es manchmal herausfordernd erscheint.
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1. Authentische Führung – Fallen und Erfolgsfaktoren
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