Turbulente Zeiten bringen mich zu Höchstleistungen. Sie sind mein Element. Egal, ob eiskalte oder kochende Gewässer, wo sich etwas bewegt oder schmilzt, lässt es sich neu formen. Dann ergeben sich Chancen, Dinge zu verbessern und schneller voranzukommen.
Der Mut zum Neuanfang ist leichter gedacht als getan! Mal angenommen, du stehst am Rand eines Pools. Das Wasser sieht kalt aus, aber irgendwie auch verlockend. Dein Herz klopft – vor Aufregung und Angst gleichzeitig. Springst du oder bleibst du, wo du bist? So fühlt sich ein beruflicher Neuanfang an.
Ich habe diesen Sprung nicht nur einmal gewagt – meine Karriere ist eine Achterbahnfahrt durch verschiedene Branchen, von der Luftfahrt über den Buchhandel und die Reifenindustrie bis hin zum Fußball. Jeder Wechsel war wie ein Sprung in unbekannte Gewässer. Und weißt du was? Es war aufregend und lehrreich zugleich!
Aber lass mich dir etwas Wichtiges verraten: Kaltes Wasser wird nur wärmer, wenn du dich darin bewegst. Es macht irgendwann auch viel mehr Spaß, darin zu schwimmen und voranzukommen!
Stell dir vor: Du hast gerade dein Studium in Englisch und Geschichte mit Bravour abgeschlossen und landest in einem ‚Einsteigerprogramm für schwer vermittelbare Studiengänge‘ bei Lufthansa Cargo. Ja, du liest richtig – so nannte das eine Kollegin damals tatsächlich! Klingt nicht gerade nach einem Traumstart, oder?
Doch es kommt noch turbulenter: Eine Umstrukturierung steht an, meine Chefin geht in den Mutterschutz, ihre Stelle wird nicht nachbesetzt… und ich finde ich mich in einer Position mit großer Verantwortung wieder. Innerhalb von sechs Monaten soll ich eine große Messe und ein VIP-Event organisieren.
Allein der Gedanke daran bringt mich ins Schwitzen? Kann ich das? Schaffe ich das? Die Chefin meint: „Ich glaube, dass du das kannst – immerhin haben wir noch ein halbes Jahr Zeit, um dich auf Flughöhe zu bringen. Ich bring dir einfach alles bei, das ich weiß.“
Gesagt, getan, gelungen! Sie hat an mich geglaubt und ich irgendwann auch. So viel Verantwortung – Fluch und Segen. Risiko und Chance. Das hatte ich bei meinem Berufseinstieg sicher nicht erwartet. Doch in diesem ‚kalten Wasser‘ lernte ich, mich über Wasser zu halten. Ich konzentrierte mich auf meine Stärken, bewahrte die Ruhe und erreichte meine Ziele.
Fun Fact: Einen Tipp den sie mir damals mitgegeben hat, nutze ich immernoch, denn er hilft nicht nur beim mutigen Neuanfang gegen schlaflose Nächte: „Hab in stressigen Zeiten, immer Zettel und Stift auf dem Nachttisch! Dann kannst du Gedanken, die dich vom Einschlafen abhalten, dort parken und dich am nächsten Morgen drum kümmern.“
Probiert es aus. Es hilft wirklich!
Als wäre das nicht genug Herausforderung gewesen, wurde mein Mut für Neuanfang bei der nächsten Station erneut auf die Probe gestellt.
Kaum war ich zu time:matters, einem Start-Up der Lufthansa Cargo, gewechselt, wurde ich einmal mehr vom Glauben anderer in meine Fähigkeiten überrascht. Mein Chef fragte: „Du hast doch etwas mit Sprachen studiert, kannst du du eine Pressemitteilung schreiben?“
Dieser scheinbar simple Satz öffnete mir die Tür zu einem völlig neuen Berufsfeld, der Kommunikation. Wo wäre ich heute, wenn ich die Herausforderung nicht angenommen hätte? Wo wäre ich gelandet, wenn ich nicht gewusst hätte, wen ich fragen kann, wie es geht? Keine Ahnung.
Meine Lektion? Du musst nicht immer wissen, wie es geht, du musst aber wissen, wen du fragen und von wem du lernen kannst!
Nach meiner Zeit bei Lufthansa wollte ich unbedingt in die Buchbranche wechseln. Damals gar nicht so einfach ohne Branchenerfahrung. Ich hatte den Mut zum Neuanfang, aber auf meine Bewerbungen hagelte es Absagen. Keine Branchenerfahrung? Ein Problem! Aber Rückschläge gehören bei Neuanfängen dazu und ich ließ mich nicht beirren.
Und dann? Ein beherzter Anruf bei zwei Personalberaterinnen. Die eine: „Interessantes Profil, aber keine Branchenerfahrung – keine Chance! Nicht vermittelbar.“ (Das hatte ich doch irgendwo schon mal gehört…). Das Ergebnis: Aufgelegt, nächste Nummer versucht.
Die andere: „Hm, interessantes Profil, wir haben gerade eine Ausschreibung, wo ein frischer Blick von außen bestimmt nicht schadet. Lassen Sie uns gern mal sprechen.“ Das Ergebnis: Mein Einstieg beim Buchhändler Thalia. Willkommen im kalten Wasser!
Thalia war ein neuer Sprung ins Unbekannte – nicht nur für mich, sondern auch für das ganze Unternehmen: Die Digitalisierung hatte die Buch- und Medienbranche ordentlich durchgerüttelt. E-Reader und digitales Lesen kamen nach Deutschland, und der Buchhandel musste sich neu erfinden.
Ich war mittendrin und habe erlebt, wie man Branchen komplett neu denken kann. Vor allem aber, worauf es bei Führung und Kommunikation ankommt, wenn man auf dem Weg möglichst niemanden verlieren, sondern alle mitnehmen will. Ich war Teil der Veränderung und half, dank meiner früheren Erfahrungen, mit einer guten Portion Gelassenheit und Zuversicht mit, neue Wege zu finden.
Meine Lektion? Es sind hier zwei. Die erste: Du brauchst Menschen, die an dich glauben und dir Türen öffnen (das hatten wir doch auch schon mal…). Die zweite: Veränderung ist nur halb so wild, wenn man bereit ist, die Ärmel hochzukrempeln und Neues zu wagen.
Ein weiterer Neustart führte mich zum Reifenhersteller Goodyear – eine komplett andere Welt. Obwohl ich mich bei Thalia sehr angekommen fühlte, reizte mich die Herausforderung, in einem internationalen Konzern zu arbeiten und wieder eine neue Branche kennenzulernen.
Meine damalige Coach half mir, einen inneren „Schwimmreifen“ aus Werten und Stärken zu entwickeln. Mit diesem Sicherheitsnetz und einer guten Portion Neugierde wagte ich den nächsten mutigen Neuanfang und sprichwörtlichen Köpfer ins kühle Nass.
Von Anfang an war es mir wichtig, mich offen für die neue Unternehmenskultur zu zeigen. Ich tauchte mit Enthusiasmus in die Goodyear-Welt ein, beobachtete aufmerksam und stellte viele Fragen. Gleichzeitig hielt ich Ausschau nach Kollegen, die ebenso offen für frische Ideen von außen waren. Diese Kombination aus eigener Offenheit und der Suche nach Gleichgesinnten erwies sich als wichtiger Faktor, um voranzukommen.
Bei Goodyear eröffnete sich mir eine neue Perspektive auf Veränderungsmanagement. Ich lernte, wie man innerhalb bestehender Strukturen effektiv Innovationen vorantreiben kann. Besonders faszinierend war für mich die Entdeckung der Kraft interner, länderübergreifender Netzwerke. Diese ermöglichten es mir, Ideen und Best Practices über Abteilungs- und Ländergrenzen hinweg auszutauschen und umzusetzen.
Im Laufe der Zeit entwickelte ich die Fähigkeit, die Unternehmenskultur und -politik geschickt zu navigieren. Ich fand kreative Wege, um innerhalb der Unternehmensgrenzen positive Veränderungen zu bewirken, ohne dabei etablierte Prozesse zu untergraben. Diese Erfahrung lehrte mich, dass echte Innovation oft nicht im Brechen von Regeln liegt, sondern in der klugen Nutzung vorhandener Ressourcen und Strukturen.
Mein „Schwimmreifen“ aus persönlichen Stärken und Werten, gepaart mit einer stets neugierigen Haltung, half mir dabei, auch in schwierigen Situationen Kurs zu halten und meine Integrität zu bewahren. So konnte ich nicht nur mich selbst, sondern auch das Unternehmen positiv weiterentwickeln.
Meine Lektion: Starke interne Netzwerke sind ein Schlüssel zu Innovation und Vorankommen im Unternehmen.
Fun Fact: Falls wir uns mal persönlich kennenlernen oder treffen, frag mich nach den chanelroten Felgen… die wurden zur Metapher für Handlungsmöglichkeiten wo scheinbar keine sind. Aber das zu vertiefen, sprengt hier den Rahmen ;-).
Mein Eintritt beim DFB glich dem Betreten einer Bühne voller Intrigen und Machtkämpfe. Corona, eine dramatische Hausdurchsuchung und der unerwartete Ausfall meines Vorgesetzten schufen eine Atmosphäre, die an die düstersten Szenen aus „Macbeth“ erinnerte. Neun Monate lang fand ich mich in einem Schauspiel wieder, das selbst die raffiniertesten Drehbuchautoren von „House of Cards“ hätte erblassen lassen.
In diesem Labyrinth aus verborgenen Motiven und plötzlichen Wendungen suchte ich für meinen mutige Neuanfang nach Verbündeten, die bereit waren, mit mir neue Pfade zu beschreiten. Allen voran mein 50-köpfiges Team, die sich mit mir offen und mit viel Engagement auf den Weg gemacht haben.
Die Luft war erfüllt von einer elektrischen Spannung, jeder Tag brachte neue unerwartete Herausforderungen und Offenbarungen. Mit starkem Zusammenhalt und gegenseitigem Vertrauen sind wir durch diese Zeit gekommen – und haben dabei mehr bewegt als wir unter diesen Umständen vermutet hätten.
Das abrupte Ende dieses intensiven Kapitels kam wie der finale Akt eines Dramas. Doch wie in jedem guten Stück hatte diese Erfahrung eine tiefere Bedeutung: Sie führte mich zurück zu mir selbst. Durch kritische Selbstreflexion und mit Unterstützung weiser Mentoren fand ich schließlich den Mut, mein eigenes Drehbuch zu schreiben – mein eigenes Business.
Meine Lektion: Auch in den turbulentesten Zeiten liegt die Kraft in Authentizität und starken Teambeziehungen. Egal wie komplex oder krimihaft das „Schauspiel“ wird, bleib dir selbst treu und vertraue auf die Menschen um dich herum. Es gibt immer welche, die es gut mit dir meinen!
Unterstützung und Selbstreflexion
Ein beruflicher Neustart erfordert Mut und die Bereitschaft, die Komfortzone zu verlassen. Externe Unterstützung ist dabei Gold wert. Sie hilft, die eigenen Werte, Kompetenzen und Netzwerke zu erkennen und effektiv zu nutzen. Ein Coach kann dir auch helfen, Frustration zu überwinden und ehrlich zu reflektieren, ob dein Verhalten zielführend ist.
Das richtige Wasser finden: Stärken und Werte in Erfolge verwandeln
Es geht nicht nur darum, ins kalte Wasser zu springen, sondern auch darum, im richtigen Gewässer zu schwimmen. Beim DFB erkannte ich, dass es nicht mein ideales Umfeld war – eine wertvolle Erkenntnis. Ein Neuanfang bedeutet oft, das bisher Erreichte in eine neue Welt zu übertragen. Der Schlüssel liegt darin, sich auf das Neue zu fokussieren und nicht auf den Wechsel selbst.
Kompetenztransfer
Mit Hilfe eines Coaches lernte ich, meine Fähigkeiten, Stärken und Werte zu erkennen und in einem neuen Kontext erfolgreich einzusetzen. Durch Neugier und ein starkes Netzwerk konnte ich mich immer wieder behaupten und weiterentwickeln. Unerwartete Ereignisse zeigten mir, wie wichtig es ist, auf die eigenen Talente zu setzen und Wegbegleitern zu vertrauen, die bereit sind, neue Pfade zu beschreiten.
Veränderungen akzeptieren: Unerwartete Ereignisse meistern
Ein beruflicher Neuanfang muss nicht immer einen Weggang bedeuten (auch das habe ich selbst lernen dürfen). Ein erfahrener Coach kann helfen, sich vom Frust zu lösen und die eigene Wirksamkeit zu steigern. Manchmal ist ein Weggang jedoch genau das Richtige, und dann hilft externe Unterstützung, nicht in alte Muster zurückzufallen.
Den Sprung wagen: Erfolg durch Risiko
Wenn du nicht ab und zu ins kalte Wasser springst, verbringst du dein Leben damit, anderen beim Schwimmen und beim Weiterkommen zuzuschauen. Der Erfolg liegt in den Risiken, und ich bin dankbar, dass ich sie eingegangen bin. Die größten Wendepunkte in meiner Karriere kamen, als ich ins kalte Wasser geworfen wurde – oder mich selbst hineinwarf.
Das richtige Wasser finden und über sich hinauswachsen
Es ist essentiell, aus Fehlern zu lernen und Pläne flexibel anzupassen. Wie soll man jemals wissen, wie weit man schwimmen kann, wenn man es nicht versucht? Der Erfolg liegt in den Risiken, und ich bin froh, dass ich den Mut hatte, sie einzugehen.
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Herzlich,
Mirjam
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1. Wie uns Diskomfort wachsen lässt
2. Hindernisse überwinden – Wie du Ziele leichter erreichst
Zu guter Letzt:
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